Zecken

 

Jeder Hundebesitzer kennt den lästigen Zecken- und Flohbefall seines Hundes. Gefährlich dabei ist, dass hierbei ernsthafte Krankheiten die Folge sein können.

 

Zecken suchen den Weg des geringsten Widerstandes


Anders als bei Flöhen besteht bei Zecken nicht das Problem einer regelrechten Verseuchung des Haushalts. Zecken werden häufig von einem Spaziergang in busch- oder farnreicher Gegend oder in Wäldern mit dichtem Unterholz mitgebracht. Sie krabbeln zunächst durchs Fell und suchen sich eine dünne Hautstelle, wo sie leicht Blut saugen können. Zecken findet man deshalb bevorzugt am Kopf, unter den Achseln und im Schenkelspalt. Obwohl die achtbeinigen, etwa 3 mm großen Parasiten mit bloßem Auge zu erkennen sind, werden sie oft übersehen. Sie sind manchmal erst einige Tage nach dem Festbeißen zu entdecken, wenn ihr Hinterleib durch das aufgenommene Blut bereits bis auf Erbsengröße angeschwollen ist.

 

Wenn die Zeckenplage im Frühjahr und Herbst ihren Höhepunkt erreicht, sollte man deshalb das Tier nach jedem Aufenthalt im Freien absuchen, eine manchmal lästige Sache, die man nicht sehr gerne tut, insbesondere bei Tieren mit dichter Unterwolle.

 

Zecken übertragen gefährliche Infektionskrankheiten


Der Zeckenstich führt zu Jucken und Hautentzündungen. Zecken sind jedoch deshalb so gefährlich, weil sie oft Erreger beherbergen. Diese übertragen sie beim mehrtägigen Blutsaugen. Über ihr Mundsekret verbreiten sie zum Beispiel die Zecken-Borreliose (bakterielle Haut-, Hirnhaut- und Gelenkentzündung) oder die FSME (Virus-Frühsommer- Meningoencephalitis = Hirnhautentzündung), ebenso die Babesiose, die Ehrlichiose und die Hepatozoonose.

 

Tipps zur Zeckenbekämpfung


Bereits festgesaugte Zecken sollten sofort herausgedreht werden, am besten mit einer Pinzette oder einer Zeckenzange. Dazu fasst man die Zecke an ihrem Kopf, möglichst direkt über der Haut des befallenen Tieres und dreht unter leichtem Ziehen solange, bis die Zecke loslässt. Beim Herausdrehen der Zecke spielt es keine Rolle, in welche Richtung gedreht wird. Sollte dabei der Zeckenkopf abreißen, ist das für Ihr Tier nicht gefährlich. Er wird innerhalb der nächsten Tage von selbst abgestoßen. Es ist allerdings empfehlenswert, die Stelle die nächsten Tage zu beobachten, da es manchmal zu Entzündungen kommen kann. Um zu verhindern, dass der Parasit erregerhaltigen Speichel in die Haut des Wirtes absondert, sollte man den Hinterleib der Zecke beim Herausdrehen nicht quetschen. Auch die manchmal empfohlene Verwendung von Öl, Klebstoff oder Nagellack verbietet sich aus demselben Grund.

 

Gegen Zeckenbefall hält die moderne Medizin verschiedene Präparate bereit, die Zecken schnell abtöten. Damit wird in der Regel die Übertragung von Krankheitserregern unterbunden. Die toten Parasiten fallen anschließend von alleine ab. Da Zecken von Frühjahr bis Herbst aktiv sind, müssen Sie Ihr Tier in diesem Zeitraum regelmäßig und rechtzeitig behandeln.

 

Was man gegen Zecken tun kann


Regelmäßige Kontrolle Ihres Tieres ist empfehlenswert. Im Handel sind unterschiedliche Präparate zur Zeckenbekämpfung – oftmals als Kombipräparat gegen Flöhe und Zecken – zu erwerben. Es gibt z. B. Bänder oder auch Spot-On-Präparate mit den unterschiedlichsten Inhaltsstoffen. Da nicht alle diese Inhaltsstoffe gesundheitlich unbedenklich sind, setzen Sie sich am besten mit Ihrem Tierarzt in Verbindung.

 

 

 

Zeckenarten

 

Ixodes ricinus – Gemeiner Holzbock

 

Allgemein

Erwachsene Holzböcke leben als Parasiten bei nahezu allen Haus- und Wildsäugern. Die Männchen sind 2,2 - 2,6 mm groß, die Weibchen 3-4 mm, vollgesogen bis zu 11 mm. Die Farbe ist rotbraun bis blaugrau. Der gemeine Holzbock überträgt die Borreliose und die FSME (Frühsommer-Meningoencephalitis) des Menschen

 

Verbreitung

 

Der gemeine Holzbock ist in Europa weit verbreitet, vor allem in Waldgebieten mit viel Unterholz und dichter Graszone. Die Zecken sitzen auf Gräsern und im Gebüsch bis zu einer Höhe von einem Meter und klammern sich an vorbeistreifende Wirtstiere

 

 

Rhipicephalus sanguineus - Braune Hundezecke

 

Allgemein


Die Braune Hundezecke ist wohl die weltweit am meisten verbreitete Zeckenart. Die Männchen sind 2,7 - 3,5 mm groß, die Weibchen 3 - 4 mm, vollgesogen bis zu 11 mm. Der Körper ist birnenförmig und rotbraun mit gelbbraunen Beinen. Die Braune Hundezecke ist neben der Dermacentor-Zecke der Hauptüberträger der Babesiose beim Hund (Babesia canis) und kann ebenfalls Ehrlichiose und Hepatozoonose
übertragen.

 

Verbreitung

 

Die braune Hundezecke kommt weltweit in Gebieten warmer Klimazonen vor, in Europa ist sie vor allem auf den Mittelmeerraum begrenzt. Als blinde Passagiere können sie bei Urlaubsreisen nach Deutschland eingeführt werden und Überleben in unseren Wohnungen, wo sie sich auch massenhaft vermehren können.

 

 

Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus)

 

Allgemeines

 

Die Auwaldzecke wird der Kategorie der Schildzecken zugeordnet und erhält aufgrund der Übertragung von Babesiose auf den Hund eine größere Bedeutung.

 

Verbreitung:

Die ursprünglich aus Ungarn, Österreich und Norditalien stammende Zeckenart hat ihr Verbreitungsgebiet um 1970 stark nach Norden ausgedehnt und hat somit seit 1973 auch in Deutschland eine natürliche Population aufgenommen.

 

 

 

 

 

Quellen:

http://www.bergtierarzt.de/Service/

http://www.praxis-am-steinhuebel.de/

http://zeckweg.de/

 

 

 

 

 

HOME             Parasiten bei Hund und Katze